Neuer Corona-Denkort in Essen

„Trage“ ein Imperativ, der an uns alle gerichtet ist, wenn es um gesellschaftliche Solidarität geht. Der neue Denkort Corona, mutmaßlich der erste in ganz Deutschland, wurde am 25.03.2024 feierlich, würdig und recht enthüllt und eingeweiht. Vis-avis der St. Franziskus-Kirche, des Bertha-Krupp-Hauses, der KiTa St. Franziskus und der Albert Liebmann Schule an der Frintroper Str. 140 enthüllte Stadtdirektor Peter Renzel mitten im Leben gestern Nachmittag gemeinsam mit dem Künstler Peter Sandhaus die „Gemeinschaftstrage“. Eine überdimensionale, Trage, die auch Bahre sein könnte, einlädt zur Nutzung, sei es sitzend oder liegend, sei es allein oder gemeinsam. Einlädt zur Reflektion, vielleicht zur Polarisierung! Edle Verarbeitung, etwas ganz, Besonderes eben. Oder wie es der Galaterbrief in 6,2 formuliert: „Einer trage des anderen Last.“

Die St.Josef Frintrop Stiftung hatte den gedanklichen Ball ins Rollen gebracht, die historisch-kulturelle Verankerung der COVID 19 Pandemie in einem Denkort zu realisieren. Und das an einem Ort größter Relevanz in der Rückschau. Pflegende, Vulnerable, Kinder, Jugendliche, Sterbende, Isolierte, Ausgeschlossene.

Vorstandsvorsitzender Arnd Brechmann erinnerte den 22. März 2020 mit der ersten Ausgangssperre exakt vor vier Jahren mit dem Gedanken „Die Welt erlahmte“.

1983 hatte Paul Freres sein Buch verfasst „Kreuze am Wege“, darin ein Hinweis auf das wahrscheinlich wertvollste dieser Art in Essen, das „Pestkreuz an der Unterstraße, Ecke Jagdstraße.

1648 hatten Menschen es errichtet nach dem Ende der Pest-Pandemie und des 30-jährigen Krieges mit dem Gebet „Vor Pest, Krieg und Hungersnot, bewahre uns, oh Herr!“ Erinnerung an die Opfer, Dank für das eigene Überleben und Flehen für die Zukunft, waren die Motive.

Spazieren war im Lockdown erlaubt, die Idee des St.Josel Trail wurde in der Pfarrei St.Josef

Essen-Frintrop realisiert, an diesem steht jetzt auch der neue Denkort.

Danke den Förderern finanzieller Natur wie dem PS-Zweckertrag der Sparkasse Essen und die Stiftung der Bank im Bistum Essen, Ars Liturgica und der Stiftung St. Josef Frintrop.

Renzel machte die Dramatik der Pandemie mit Verve deutlich. Entscheidungen mussten getroffen werden, darin sehr wohl auch falsche. In Summe hatte Essen knapp unter 1.000 Tote in Verbindung mit C19 zu betrauern. Kontaktverfolgung, Lagezentrum, Trauerbewältigung, Dauerkritik, Weitermachen. Für die Mitarbeitenden in der städtischen Verwaltung eine schier unglaubliche Dauerbelastung gegen einen unsichtbaren Gegner!

Pater Philipp Reichling, Prämonstratenser und Beauftragter von Bischof Franz-Josef  Overbeck für Ars Liturgica, weihte das Kunstwerk, segnete es und die rund 80 Menschen, die der Veranstaltung beiwohnten. Kunst im öffentlichen Raum skizzierte Prof. Peter Gorschlüter, Chef am Museum Folkwang, und ordnete die Gemeinschaftstrage als wegweisend ein. Als Mitglied der Jury, die im November 2022 aus etwa 60 Wettbewerbern zu wählen hatte, lobte er die Qualität der Einreichenden. Seelsorgerin Lethen würdigte die Initiative der Stiftung St.Josef Frintrop im Wechselbad der Gefühle auf dem Weg zur Umsetzung. Danke den famosen PfadfinderInnen von St.Franziskus für die Bewirtung dieser eindrücklichen Veranstaltung. Denkort Corona. Damals erlahmte die Welt.

Corona ist noch nicht überwunden, Wunden müssen heilen. Oder mit Jens Spahn „Wir werden einander viel verzeihen müssen!“

Am neuen Denkort geht es weiter. Gekommen, um zu bleiben. Ein Ort zum Innehalten! Gemeinschaft trägt!

Die freddy fischer stiftung wird die künftigen Projekte am Denkort Corona begleiten, die Gesprächsabende, die Austauschrunden, die special events, die sich ergeben werden ganz im ‚Sinne der Aufgabenstellung der Stiftungssatzung sein. Gemeinschaft tragen im tiefsten Wortsinn eben!

Sparkasse Essen

BIC:DE08360501050000175125

Spenden

Arnd Brechmann

Geboren 1964 in Essen, nach Abitur berufliche und akademische Ausbildung, Bereichsdirektor der Sparkasse Essen, zertifizierter Stiftungsberater, Ehemann und glücklicher Vater von drei Kindern, bekennender und praktizierender katholischer Christ.

"Damit das Leben junger Menschen gelingt ist das Credo des Jugendapostels der katholischen Kirche, des heiligen Don Giovanni Bosco. Die Eheleute Freddy Fischer setzen ein markantes Zeichen in den Zeiten des Egoismus und der Gleichgültigkeit. Ich bin dafür sehr dankbar im Namen vieler Kinder und Jugendlicher, die hier mitten im Ruhrgebiet nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Daher bin ich gerne Zeit- und Ideenstifter für die Ziele und Ambitionen der freddy fischer stiftung, damit das Leben auch vieler der benachteiligten Kinder gelingen möge."

Frank Buchheister

Geboren 1961, nach kaufmännischer Berufsausbildung, Abitur und betriebswirtschaftlichem Grundstudium der frühe Weg in die Selbständigkeit.

"Seit meiner Geburt lebe ich in Essen. Hier habe ich auch die Familie Fischer kennengelernt. Die Idee der Stiftung gefiel mir von Beginn an und ich möchte die Möglichkeiten, Kontakte und Synergien aus meinen Berufs- und Privatleben nutzen, um über die Stiftung bedürftigen Menschen zu helfen."

Freddy Fischer

Geboren 1960, Studium der Betriebs- und Volkswirtschaft in Koblenz und Stellenbosch, Südafrika, seit 1996 Unternehmer in Essen.

"Wir leben mit unseren beiden Kindern in Moers. Als Bürger des Ruhrgebiets möchten wir Kindern, Jugendlichen und Familien helfen, die durch den Strukturwandel unserer Region in den sozialen Abstieg gedrängt wurden."